FDP-Politiker Dirk Niebel „Ich bin nicht versenkt worden“
Berlin. Der FDP-Parteitag hat Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (49) abgestraft. Trotzdem ist er überzeugt, dass es richtig gewesen ist, eine innerparteiliche Debatte über die Neuaufstellung der Führung anzustoßen.
Herr Minister, haben Sie sich verzockt?
Niebel: Nein. Dass ich kandidiert habe und gestanden bin, das hat Anerkennung gefunden. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass Defizite besprochen werden mussten. Ich habe einen Diskussionsprozess mit angestoßen, der gewiss schmerzhaft für meine Partei gewesen ist. Aber ohne die Diskussion von Dreikönig hätten wir den Parteitag nicht vorgezogen und auch nicht die wichtige Neuaufstellung unseres Teams.
Hätten Sie sich vom Parteichef mehr Unterstützung gewünscht?
Niebel: Mir ist aus der Vergangenheit der FDP nicht bekannt, dass mal zwei Bundesminister gegeneinander kandidiert haben. Das ist eine Frage von persönlichem Führungsstil.
Die Kandidatur von Daniel Bahr war der Versuch, Sie zu verhindern?
Niebel: Und wenn es so gewesen wäre: Ich bin nicht versenkt worden, denn als Bundesminister sitze ich weiter am Präsidiumstisch. Andere sind übrigens auch nicht so strahlend aus den Wahlen hervorgegangen, wie sie sich das gewünscht hätten.
Wie steht die FDP nach dem Parteitag jetzt da?
Niebel: Stärker. Wir sind eine lebendige Partei und haben weit mehr Führungskräfte, als man uns gelegentlich zutraut. Jedenfalls schaffen wir nicht wie andere zusätzliche Posten für jeden Kandidaten. Wir haben die Personaldiskussionen beendet und endlich Entscheidungen getroffen. Das war mein Ziel.