Großangelegte Razzia gegen Hersteller synthetischer Drogen

Die Polizei durchsucht 600 Wohnungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unter anderem geht es dabei um Liquid Ectasy

München. Polizei und Staatsanwaltschaft sind am Mittwoch in einer großangelegten Razzia in Deutschland, Österreich und der Schweiz gegen Hersteller und Händler chemikalischer Drogen vorgegangen.

Zeitgleich seien um 6.30 Uhr rund 600 Durchsuchungen in Wohnungen und Geschäftsräumen gestartet worden, teilte das bei der Razzia federführende bayerische Landeskriminalamt in München mit.

Demnach stehen bei den seit mehreren Monaten laufenden Ermittlungen zwei Chemikalienhändler aus dem Großraum München und aus Niedersachsen im Verdacht, vorwiegend über das Internet zur Herstellung von synthetischen Drogen nötige Chemikalien zu verkaufen.

Mit den von den Händlern verkauften Chemikalien lassen sich Betäubungsmittel wie das als harte Droge zählende Amphetamin und Metamphetamin herstellen,teilte das LKA mit. Außerdem hätten die Händler erhebliche Mengen der Industriechemikalie Gamma-Butyroclaton verkauft.

Diese werde nach dem Konsum vom menschlichen Körper zum Betäubungsmittel umgewandelt - bekannt ist der Stoff als Partydroge liquid XTC oder als Vergewaltigungsdroge rape drug.

Im Zusammenhang mit dem Konsum dieser Drogen seien bereits einge Todesfälle in Deutschland bekannt geworden. Wie das LKA weiter mitteilte, betrifft die Razzia alle deutschen Bundesländer. Nähere Ergebnisse sollten am Donnerstag veröffentlicht werden.