Großer Abschied für Ringstorff - Ex-Kanzler Schröder würdigt Leistung

Mit einem großen Empfang ist Mecklenburg- Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff am Donnerstag nach zehn Jahren im Amt feierlich verabschiedet worden.

Schwerin. Mit einem großen Empfang ist Mecklenburg- Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff am Donnerstag nach zehn Jahren im Amt feierlich verabschiedet worden. Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder würdigte die politische Lebensleistung des 69-Jährigen, der am 3. Oktober bei der Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg seinen letzten Termin als Regierungschef wahrnimmt.

Ringstorff gibt das Amt aus Altersgründen an Erwin Sellering (alle SPD) ab. Vor den rund 300 Gästen sagte er in Schwerin auf Plattdeutsch: "Alles hat seine Zeit, und nun wird es Zeit."

Ringstorff hatte 1998 die bundesweit erste rot-rote Landesregierung gebildet. Angesichts der stark geschmolzenen Mehrheit für Rot-Rot wechselte er nach der Wahl 2006 jedoch zu einer großen Koalition mit der CDU, die bis heute regiert.

Schröder hob hervor, Ringstorffs Rücktritt seien weder Skandal noch Wahlniederlage oder Verschwörung vorausgegangen. "Was wir hier erleben, ist schon recht selten." Ringstorff habe das Land sichtbar vorangebracht. "Drei Wahlsiege in Folge, das hat Seltenheitswert", sagte Schröder.

Der Vize-Ministerpräsident und CDU-Landeschef Jürgen Seidel würdigte Ringstorffs Verlässlichkeit, ebenso der frühere Arbeitsminister Helmut Holter (Linke).

Ringstorff mahnte in seiner Bilanz, die DDR-Vergangenheit trotz aktueller Probleme nicht zu verklären. Zudem forderte er "alle demokratischen Kräfte" eindringlich zur politischen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus auf. "Wir dürfen nicht wegschauen, die Leute mit ihren Fragen und Problemen nicht alleinlassen", sagte der SPD-Politiker.