Hintergrund: Das Waffenarsenal des Iran

In der Region ist die iranische Armee eine Macht. Ihr Arsenal ist nicht auf neuestem Stand aber gefährlich.

Hamburg. Die Islamische Republik Iran ist eine hochgerüstete Regionalmacht. Mit zusammen 523 000 Mann bei regulärer Armee und Revolutionsgarden unterhält der Gottesstaat die zahlenmäßiggrößte Streitmacht im Nahen und Mittleren Osten. Zudem kann der Iran im Kriegsfall bis zu eine Million Kämpfer der Volksmiliz mobilisieren.

Nach Ansicht der internationalen Gemeinschaft strebt Teheran den Bau von Atomwaffen an. Seit Jahren hat die Islamische Republik zudem ein strategisches Raketenarsenal aufgebaut. Auf Basis der hauptsächlich von Nordkorea gelieferten Scud-Raketen wurden bis zu 600 Schahab-1- und Schahab-2-Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von mehreren hundert Kilometern gebaut. Von der Schahab 3, die 2000 Kilometer weit bis nach Israel fliegen kann, soll es bereits etwa 50 geben. Zum Schutz von Irans strategischen Waffen und Atomanlagen liefert Russland etwa 30 modernste Kurzstrecken-Luftabwehrraketensysteme.

In der iranischen Luftwaffe dienen 42 000 Soldaten, davon 12 000 bei der Luftabwehr. Etwa 310 Kampfjets soll es geben, davon sind etwa 70 russischer Herkunft, 180 stammen aus früheren US-Lieferungen. Das Heer ist mit 350 000 Mann die größte Teilstreitkraft und verfügt über 1600 Kampfpanzer. Die Marine hat 18 000 Mann. Für sein modernes Arsenal ist der Iran auf Militärlieferungen aus dem Ausland angewiesen. Hier dürften die jetzt verschärften Sanktionen das Regime besonders treffen. Nach der neuen Resolution des UN-Sicherheitsrates dürfen Raketensysteme, Kriegsschiffe, Panzer und Kampfhubschrauber nun nicht mehr an den Iran verkauft werden.

Die Revolutionsgarden sind von den Strafmaßnahmen besonders betroffen. Diese Säule des Systems unterhält neben den regulären Streitkräften separate Truppenteile mit mehr als 100 000 Gardisten als Heer, rund 20 000 Mann bei einer Marinegarde und etwa 5000 bei einer eigenen Luftwaffe. Für Mitglieder der Revolutionsgarden sowie Mitarbeiter ihrer Firmen gilt nun ein Reiseverbot.