Analyse: Schafft Hamburgs SPD die absolute Mehrheit?

Dass die Partei am Sonntag die Bürgerschaftswahl gewinnt, gilt als sicher.

Hamburg. Eigentlich kommt es nur noch auf die Höhe an. Dass Olaf Scholz und seine Sozialdemokraten in Hamburg die vorgezogene Bürgerschaftswahl für sich entscheiden werden, gilt Umfragen zufolge als sicher. Der Vorsprung der SPD bei der ersten von insgesamt sieben Landtagswahlen in diesem Jahr scheint zu groß, als dass sich Hamburgs CDU-Bürgermeister Christoph Ahlhaus halten könnte. Die Frage, die sich stellt: Schafft der Hamburger SPD-Vorsitzende und frühere Bundesarbeitsminister am Sonntag sogar die absolute Mehrheit?

Scholz betont zwar immer wieder, er sei Realist und eine absolute Mehrheit eher unwahrscheinlich. Gleichwohl scheint er diese Möglichkeit durchaus ins Auge zu fassen. So nennt er bei der Frage nach seinem LieblingsKoalitionspartner zwar stets die Grünen, vergisst aber nie anzufügen — sofern er überhaupt einen Partner brauche.

Woher kommt der Zuspruch für die SPD? Der Politikwissenschaftler Michael Th. Greven, sagt, Scholz habe den Hamburgern versprochen, dass mit ihm an der Elbe wieder „solide und ordentlich“ regiert werde. Und das komme nach den vor allem in der Schulpolitik turbulenten Jahren in der ersten schwarz-grüner Koalition auf Landesebene gut an. „Das ist zwar ein diffuses und pauschales Wahlversprechen. Es eignet sich aber darum so gut, weil man sich auf nichts festlegen muss.“

Bürgermeister Ahlhaus nützt das natürlich nichts. Er kann eigentlich nur auf ein Wunder hoffen. Denn seit der in der Stadt beliebte Bürgermeister Ole von Beust, wie böse Zungen behaupten, in schwieriger Zeit Fahnenflucht beging, um nach rund neun Jahren im Amt auf Sylt ausspannen zu können, geht es mit der CDU Hamburg rapide bergab.