BKA fahndet mit Bildern aus der heilen NSU-Welt
Behörde hofft auf Mithilfe aus der Bevölkerung.
Wiesbaden. Bei den Ermittlungen zur Neonazi-Terrorzelle NSU hat das Bundeskriminalamt einen neuen bundesweiten Fahndungsaufruf gestartet. Die Ermittler veröffentlichten Urlaubsbilder der inzwischen toten Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos sowie ihrer mutmaßlichen Komplizin Beate Zschäpe.
Dem Trio werden Morde an neun Männern türkischer und griechischer Herkunft sowie an einer Polizistin zur Last gelegt. Sie sollen auch zwei Sprengstoffanschläge und mehrere Banküberfälle verübt haben.
Hintergrund für die Veröffentlichung der Bilder sind nach Angaben einer BKA-Sprecherin Anhaltspunkte, dass sich das Terror-Trio zwischen 1998 und 2011 im sächsischen Glauchau aufgehalten haben soll. Glauchau liegt nur wenige Kilometer von Zwickau entfernt, wo die mutmaßlichen Terroristen zuletzt ihren Unterschlupf hatten.
Mit den Bildern, unter denen auch Fahrräder sowie eine Fahrradtasche sind, sowie Plakaten wollen die Ermittler die Bevölkerung bei der Aufklärung der rechtsextremistischen Taten miteinbeziehen.
Derweil gibt es Hinweise auf neue Ermittlungsfehler in der Mordserie. Laut einem Zeitungsbericht hatten die Beamten wohl einen frühen Hinweis auf die Terrorzelle NSU übersehen.
Es handele sich um ein aufgemaltes „N“ an dem Tatort in Rostock. Dieses „N“ könne der erste Hinweis der Gruppe auf sich selbst sein, berichtete der „Nordkurier“. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe äußerte sich am Mittwoch nicht zu dem Medienbericht.
Nach der Ermordung eines Imbissbetreibers in Rostock 2004 sei an der Tür des Verkaufsstandes ein schwarzes N bemerkt worden, heißt es. Die Ermittler seien weder der Bedeutung noch der Herkunft des Zeichens nachgegangen. dpa