CDU-Spitze: Kein Kurswechsel wegen AfD
Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel setzt als CDU-Chefin bei der Auseinandersetzung mit der AfD weiter auf einen Kurs der Mitte. In einem Pressebericht war zuvor davon die Rede gewesen, dass sie eine Kurskorrektur angedeutet habe.
Merkel habe am Montag im Parteipräsidium betont, man müsse die Sorgen der zur Alternative für Deutschland gewechselten Wähler ernst nehmen und die Menschen zurückgewinnen, indem man Lösungen für die aktuellen Probleme anbiete, hieß es aus Teilnehmerkreisen. In der CDU-Spitze hieß es: „Es gibt keinen Kurswechsel.“
In der Parteispitze war von einer Überinterpretation die Rede. Der Merkel in dem Bericht zugeschriebene Satz, die Union müsse verstärkt auch auf konservative Wähler rechts von der politischen Mitte zugehen, wurde ausdrücklich zurückgewiesen. Merkel habe sich nicht entsprechend geäußert, hieß es. Die Parteivorsitzende betont seit Monaten, der AfD solle mit Sacharbeit im Bund und den Ländern der Boden entzogen werden.
Während der Präsidiumssitzung habe sich Merkel dafür ausgesprochen, sich in einer sachlichen und respektvollen Sprache mit der AfD auseinanderzusetzen. Während die CDU ein einladendes Selbstverständnis habe, gehe es bei der AfD um eine Dagegen-Partei mit ausgrenzendem Wesen. Die Union müsse Gegensätze überwinden und Brücken für abgewanderte Wähler bauen. Dies kann auch als Signal an die Schwesterpartei CSU gewertet werden, die in den vergangenen Monaten immer wieder versucht hatte, die AfD mit schlagzeilenträchtigen Forderungen auf Abstand zu halten.