Rüstungsexporte Deutsche Waffen auf der Arabischen Halbinsel
Berlin (dpa) - Die arabischen Öl-Staaten am Persischen Golf sind wichtige Abnehmer für Waffen aus Deutschland. Im März reiste der für Rüstungsexporte zuständige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mit einer Wirtschaftsdelegation nach Katar und Saudi-Arabien.
Über den Verkauf von Kampfpanzern an das autoritär regierte Königreich wird seit Jahren spekuliert. Medienberichten zufolge will der Staat bis zu 300 „Leopard 2“ erwerben. 2011 rollten saudische Panzer bereits im Nachbarland Bahrain ein und halfen, einen schiitischen Aufstand blutig niederzuschlagen. 2014 exportierte Deutschland Waffen im Wert von 209 Millionen Euro nach Saudi-Arabien. Laut Rüstungsexportbericht für das 1. Halbjahr 2015 gingen erneut keine Panzer an die Saudis. Die Genehmigungen im Gesamtumfang von 178,7 Millionen Euro betrafen unter anderem Geländewagen, Teile für gepanzerte Fahrzeuge sowie vier Schießsimulatoren vom Typ „Gladio“.
2013 genehmigte der Bundessicherheitsrat die Lieferung von 62 „Leopard 2“-Panzern und 24 Panzerhaubitzen. 2014 erhielt das inzwischen am Konflikt im Jemen beteiligte Golfemirat unter anderem 13 Transportpanzer vom Typ „Dingo“ und 32 „Fennek“-Spähfahrzeuge. Im ersten Halbjahr 2015 wurden Rüstungsexporte nach Katar für zusammen 4,6 Millionen Euro genehmigt.
Das Land bezog 2014 unter anderem vier Pionierpanzer und 20 000 Mörsergranatzünder. Zu den in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres genehmigten Rüstungsgütern im Umfang von 46,7 Millionen Euro zählen unter anderem Panzerhaubitzen, Panzertransporte und Teile für Kampfpanzer. Dazu kommen 3000 Maschinenpistolen für mehr als 3,5 Millionen Euro.