Erdogans Kritik ist unberechtigt

Die Einwände des türkischen Ministerpräsidenten gegen die deutsche Integrationspolitik sind nicht neu, und sie werden durch Wiederholung nicht berechtigter.

Dass die deutsche Sprache als erstes beherrscht werden muss, will man sich auf Dauer in Deutschland niederlassen, hat nichts mit blindem Nationalismus oder gar — wie Erdogan unterstellt — Menschenrechtsverstößen zu tun.

Der Integrationserfolg hängt nun einmal von der umfassenden Kenntnis der Sprache des Gastgeberlandes ab. Bund und Länder können beispielsweise nicht hinnehmen, dass der ganz normale Schul-Alltag eher von Deutsch-Nachhilfestunden für wenige als von Unterrichtsfortschritten für viele geprägt ist.