Koalitionsverhandlungen: Protokoll eines Marathons
Berlin. 17 Stunden hat es gedauert, bis Union und SPD die Verhandlungen abschließen. Eine Chronik:
Dienstag 12.29 Uhr: Union und SPD treffen sich zur „kleinen Runde“ in der SPD-Zentrale.
22.27 Uhr: Union und SPD haben sich auf ein Rentenpaket verständigt.
Mitternacht: Der SPD-Politikerin Eva Högl wird langweilig. Sie twittert: „Das Warten nervt“. Die Mitglieder vertreiben sich die Zeit mit Wein und Bier.
Mittwoch, kurz vor 4 Uhr: Thomas Oppermann (SPD) über Twitter: „Gleich 4 — immer noch kein Ende, aber bald.“
5.26 Uhr: Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Union und SPD haben sich auf einen Finanzrahmen für Ausgaben und Investitionen bis 2017 geeinigt: 23 Milliarden Euro zusätzlich.
5.30 Uhr: Die „große Runde“ kommt zusammen — zehn Stunden später als geplant.
5.36 Uhr: „Es ist zu Ende“, heißt es aus der Verhandlungsrunde. Die Zustimmung zum Koalitionsvertrag steht. Erschöpft verlassen die Verhandler die SPD-Zentrale.
11.52 Uhr: Die drei Parteichefs Angela Merkel, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer unterzeichnen im Reichstag die Koalitionsvereinbarung. Allerdings nur vorläufig. Wirksam ist der Vertrag erst bei Zustimmung der SPD-Mitglieder.
12.07 Uhr: Die drei Chefunterhändler betreten den großen Saal der Bundespressekonferenz. Sie scheinen mit sich und der Welt zufrieden.