Merkel verlangt von SPD Zurückhaltung
Erfurt (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die SPD zur Zurückhaltung bei Forderungen in den Koalitionsverhandlungen aufgerufen.
Eine Koalition, bei der die einen für die Einnahmen und die anderen für die Ausgaben zuständig seien, könne nicht funktionieren, sagte Merkel am Freitag beim Deutschlandtag der Jungen Union in Erfurt. Alle Beteiligten müssten sich für alle Belange zuständig fühlen, also sowohl für wirtschaftlichen Aufschwung wie für den sozialen Ausgleich. Deutschland solle es im Jahr 2017 noch besser gehen als dies heute bereits der Fall sei, sagte Merkel.
Die amtierende Kanzlerin räumte vor den Vertretern der CDU-Nachwuchsorganisation ein, dass die Union beim Thema Mindestlohn auf die SPD werde zugehen müssen. „In dieser Frage werden wir einen Kompromiss eingehen müssen“, sagte sie. Kein Einlenken werde es dagegen bei der Frage von Steuererhöhungen geben. „Wir wollen zeigen, dass wir mit dem Geld auskommen, dass wir einnehmen“, erklärte Merkel. Deshalb würden keine neuen Schulden aufgenommen.
Die Kanzlerin verteidigte den Kurs der CDU bei der Mütterrente. Sie wisse, dass es in dieser Frage Vorbehalte in der Jungen Union gebe. Es sei aber richtig, dass die Mütter von Kindern, die vor 1992 geboren worden seien, mehr Rente bekämen.