Rösler kündigt breite Erneuerung der FDP-Spitze an
Braunschweig (dpa) - Der künftige FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler will die Partei mit einem breiteren personellen Umbau aus der Krise führen.
„Meine Kandidatur ist nur ein erster Schritt für die inhaltliche und personelle Neuausrichtung der Partei“, sagte Rösler beim Landesparteitag der niedersächsischen FDP in Braunschweig. Er will die Partei, die im Umfragetief und einer Glaubwürdigkeitskrise steckt, mit einem neuen Team führen.
Der 38 Jahre alte Bundesgesundheitsminister, seit 2006 FDP-Landeschef in Niedersachsen, soll beim Parteitag Mitte Mai in Rostock zum neuen FDP-Vorsitzenden und Nachfolger von Guido Westerwelle gewählt werden. Bis dahin will Rösler einen eigenen Personalvorschlag für die Parteispitze vorlegen.
Die Freidemokraten in Niedersachsen stellten sich beim Parteitag am Samstag geschlossen an die Seite Röslers. Die Delegierten erhoben sich mit langem Beifall von ihren Plätzen und feierten Rösler, der eine eher leise Abschiedsrede als Landesvorsitzender hielt. Die Entscheidung, für den Bundesvorsitz zu kandidieren, sei ihm nicht leicht gefallen, sagte Rösler.
Er räumte erneut ein, dass es der FDP an Glaubwürdigkeit fehle. Die Partei müsse wieder Antworten auf die Alltagssorgen der Menschen geben. Inhaltlich aber müsse sich die FDP nicht neu erfinden. „Der liberale Kompass stimmt.“ Rösler plädierte bei dem anvisierten Atomausstieg für einen ruhigen und besonnenen Kurs. Es sei unseriös, eine Sofortabschaltung der Atomkraftwerke zu fordern.
Landesumweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) sagte zur personellen Neuausrichtung der Partei: „Schrille Töne brauchen wir jetzt nicht mehr.“ Rösler sei ein „mutiger Typ„, der die FDP stabilisieren könne. „Die Partei muss wieder bei sieben, acht, zehn Prozent sein“, sagte Sander.