Steinbrücks Mittelfinger macht Furore

Monheim/Berlin. Peer Steinbrück dürfte sich gestern in seinem eher speziellen Humor bestätigt gefühlt haben. Als der SPD-Kanzlerkandidat auf dem Flughafen Köln/Bonn landete, hielten ihm zwei Passanten das „SZ-Magazin“ mit der Bitte um ein Autogramm entgegen.

Kurz darauf, in Monheim, konnte Steinbrücks Sprecher Rolf Kleine über eine weitere Sympathiebekundung berichten. Als sich Steinbrück kurz vor einer Podiumsdiskussion noch in ein Straßencafé setzte, kam ein Radfahrer vorbei, grüßte ihn mit dem Mittelfinger und den Worten „einfach cool“.

Kurz vor der Bundestagswahl sorgt Steinbrück mit einem „ironisch“ gemeinten Foto, auf dem er den Mittelfinger zeigt, für Furore. Das sei doch „genau das Gegenbild zu Merkel“, hieß es anerkennend in der SPD. Derweil versuchte es Unionsfraktions-chef Volker Kauder (CDU) ebenfalls mit einem Anflug von Ironie: Die Bürger könnten sich nun „erneut ein Bild vom Kandidaten machen“. Der Politikberater Michael Spreng kritisierte Steinbrück. Die Fotos seien ein „Fehler“. Sie hätten „kein Kanzlerformat“, so Spreng gegenüber unserer Zeitung. Der Chef der NRW-CDU, Armin Laschet, sagte, ein erhobener Mittelfinger passe eher zu einem Skandal-Rapper. „Ein deutscher Bundeskanzler ist nicht Bushido.“ vet/dpa