Peer Steinbrück zeigt den Stinkefinger

Berlin (dpa) - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat im Wahlkampf einiges an Spott über sich ergehen lassen müssen. Im Magazin der "Süddeutschen Zeitung" antwortet er nun ohne Worte auf seine ganz eigene Art. Auf die Frage "Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi - um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?

", wirft sich Steinbrück in provozierende Pose. Und zeigt den gestreckten Mittelfinger. Ein Fingerzeig Richtung Medien? Er ziert damit rund eine Woche vor der Wahl am Freitag die Titelseite des Magazins.

Laut Magazin wollte sein Sprecher die Stinkefinger-Pose in dem "Sagen Sie jetzt nichts"-Interview, bei dem die Antworten in Form von Fotos gegeben werden, nicht freigeben - aber Steinbrück habe gemeint: "Nein, das ist okay so". Während Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre zur Raute geformten Hände zum Markenzeichen erkoren hat, setzt Steinbrück nun per Stinkefinger auf eine andere Gestik.

Er inszeniert sich damit einmal mehr als ein Rock'n'Roller der Politik ("Bei mir rockt es") - aber sollte es mit dem Kanzlerjob noch etwas werden, könnte ihn so ein Bild verfolgen. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) kommentiert im Kurznachrichtendienst Twitter: "Das kann doch wohl nicht der Stil eines Bundeskanzlers sein." SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte Steinbrück hingegen schon nach dem TV-Duell mit Blick auf seinen ganz eigenen Stil als "coole Sau" bezeichnet.