Von der Leyens Amtsantritt: Stillgestanden für die Ministerin

Antritt: Bundeswehr begrüßt Von der Leyen mit militärischen Ehren.

Berlin. Ursula von der Leyen hat es eilig, als sie am Dienstag Morgen den Bundestag betritt. Es ist der Tag, an dem die bisherige Arbeitsministerin zur ersten Verteidigungsministerin Deutschlands werden soll. Kanzlerinwahl im Bundestag, Übergabe der Ernennungsurkunden im Schloss Bellevue, Vereidigung, Amtsübergabe — ein strammes Programm.

„Ich muss jetzt üben, wie man eine Front abschreitet“, erklärt sie Reportern. „Front abschreiten“ ist der militärisch korrekte Begriff für das langsame Vorbeigehen an einer Reihe von Soldaten. Von der Leyen hat schnell gelernt, wie man an ihrem neuen Arbeitsplatz spricht.

Am frühen Nachmittag steht sie im Hof des Bendlerblocks ganz in schwarz gekleidet auf einem Podest zwischen Generalinspekteur Volker Wieker und ihrem Vorgänger Thomas de Maizière, der zu diesem Zeitpunkt bereits Innenminister ist. Vor ihr liegt die Front. Jeweils 30 Soldaten aus Heer, Marine und Luftwaffe, dazu ein Musikkorps mit etwa 50 Soldaten. 140 Mann, aber keine einzige Frau. Schon wieder ein Erkenntnisgewinn.

Der erste Truppenkontakt ist gemeistert. Sie habe einen „Mordsrespekt“ vor den Aufgaben, sagt sie. „Ich werde viel und hart arbeiten müssen.“

Bundespräsident Joachim Gauck überreicht ihr die Ernennungsurkunde mit „einem besonders kräftigen Händedruck“. Auch er weiß, dass sie einen der schwierigsten Jobs im Kabinett hat.