Wahl in Bayern: CSU holt absolute Mehrheit — FDP fliegt aus dem Landtag

Schwesterpartei CDU spricht von Rückenwind für die Bundestagswahl. SPD schneidet erneut schwach ab.

München. Eine Woche vor der Bundestagswahl hat die CSU die absolute Mehrheit im bayrischen Landtag zurückerobert. Die Christsozialen von Ministerpräsident Horst Seehofer kamen Sonntag laut Hochrechnungen auf knapp 50 Prozent (siehe Grafik) — sie sandten damit ein starkes Signal Richtung Berlin.

Die seit fünf Jahren in München mitregierende FDP verpasste allerdings klar den Wiedereinzug ins Parlament. SPD, Grüne und Freie Wähler schafften es bei weitem nicht, die CSU zu gefährden.

Der SPD verschafft das erneut schwache Abschneiden der bayrischen Sozialdemokraten kaum Aufschwung. Die Linke und die Piraten verpassten mit jeweils rund zwei Prozent den Einzug in den Landtag. Die Wahlbeteiligung stieg deutlich auf 64,5 Prozent (2008: 57,9).

Seehofer sagte: „Damit ist das Jahr 2008 Geschichte. Wir sind wieder da.“ Die CSU legte nach ihrem Absturz vor fünf Jahren (43,4 Prozent) zwar deutlich zu. Gleichwohl ist es das zweitschlechteste Abschneiden der Partei seit 47 Jahren.

Die CDU wertete die absolute CSU-Mehrheit dennoch als wichtigen Rückenwind. „Das bringt für uns den notwendigen Schwung, die letzte Woche noch mal alles zu geben“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wertete die Zugewinne seiner Parteifreunde positiv. Es sei „keine Überheblichkeit, aber eine ganze Portion von Selbstbewusstsein, mit der wir in die letzten sechs bis sieben Tage gehen wollen“. Red