Käßmann leitet evangelische Kirche

Erstmals steht eine Frau an der Spitze der EKD.

Ulm. Die Hannoveraner Landesbischöfin Margot Käßmann ist mit überwältigender Mehrheit zur ersten Frau an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. Käßmann erhielt am Mittwoch auf der EKD-Synode in Ulm 132 Stimmen, nur fünf Synodale stimmten gegen die 51-Jährige. "Im Vertrauen auf Gottes Hilfe nehme ich die Wahl an", sagte Käßmann.

Nach dem bisherigen Verlauf der Synode war die Kür Käßmanns zur Nachfolgerin des aus Altersgründen ausscheidenden Berliner Bischofs Wolfgang Huber erwartet worden. Käßmanns Bewerbung galten von Anfang an breite Sympathien.

Im Vorfeld geäußerte Sorgen um Vorbehalte konservativer Kreise wegen der Scheidung der vierfachen Mutter vor zwei Jahren bewahrheiteten sich nicht. Die für sechs Jahre gewählte Ratsvorsitzende ist nun oberste Repräsentantin der 25 Millionen Protestanten in Deutschland.