Koalitionsgespräche der SPD: Muskelspiele ohne Muskeln

Mindestlohn, mehr Rechte für Homo-Paare und nun die Drohung, 2017 in eine Ehe mit der Linkspartei zu gehen. Dass die wegen ihrer Wurzeln im DDR-Regime und wegen ihres radikalen Programms nicht regierungsfähig ist, ficht die SPD nicht an.

Sie will ihre linke Klientel an der Basis besänftigen, auf dass die einer großen Koalition zustimmen möge. Und sie will der Union signalisieren, dass die SPD auch dann eine Zukunft hat, wenn Schwarz-Rot nicht gelingt.

Die SPD spielt mit Muskeln, die sie nicht hat. Die Frage ist, wie lange die Union es noch duldet, dass der Schwanz mit dem Hund wedeln will. Schwarz-Grün mag noch keine Option sein. Neuwahl ist eine. Gut möglich, dass die SPD für ihr Anbiedern bei den ganz Linken dann noch mehr bestraft wird als am 22. September. Wahlen werden in der Mitte gewonnen. Gerhard Schröder hat das gewusst.