Kommentar: Die Pendlerpauschale gehört abgeschafft
Wenn ein Handwerker pfuscht, dann wird er verklagt und muss nachbessern. Warum sollte es der Bundesregierung mit ihrer gekürzten Pendlerpauschale anders ergehen? Das Gesetz ist handwerklich miserabel gemacht - es ist ungerecht und verstößt gegen das Gleichheitsgebot des Grundgesetzes, denn es bevorzugt einseitig solche Pendler, die große Entfernungen zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort zurücklegen.
Wer argumentiert, der Staat müsse diejenigen Menschen unterstützen, denen der schnell getaktete Arbeitsmarkt ein Höchstmaß an Mobilität abverlangt, verkennt die Realität: Es bleibt die freie Entscheidung eines jeden einzelnen, in die Stadt seiner Arbeitsstätte zu ziehen und höhere Mieten in Kauf zu nehmen oder eben im billigeren Umland zu leben.
Weil sich die Entscheidung für die grüne Wiese in den vergangenen Jahrzehnten finanziell rechnete, verzeichnete Deutschland einen Massen-Exodus aus den Städten. Mit verheerenden Folgen: Längst sind die ehemaligen Naherholungsgebiete der Ballungsräume heillos durch Vororte zerfressen, längst ist der Verkehrsinfarkt auf Autobahnen alltäglicher Albtraum, längst hat man sich damit abgefunden, dass Pendler an jedem Arbeitstag zehntausende Tonnen Klimagift in die Atmosphäre blasen.
Damit bleibt die härteste Lösung zugleich die vernünftigste und gerechteste: Weil die Arbeit eben am Werkstor beginnt und die Wahl des Wohnortes frei ist, gehört die Pendlerpauschale abgeschafft - zugunsten einer allgemeinen Steuersenkung.