CDU-Landesparteitag 93,4 Prozent: NRW-CDU steht geschlossen hinter Armin Laschet

Mit der vielleicht besten Rede seiner bisherigen politischen Karriere hat Armin Laschet den mitgliederstärksten CDU-Landesverband Deutschlands hinter sich versammelt und auf den Landtagswahlkampf 2017 eingeschworen

CDU-Vorsitzender Armin Laschet während seiner Rede auf dem Landesparteitag in Aachen.

Foto: Caroline Seidel

Aachen. 577 der 618 gültigen Stimmen der Delegierten bescherten Laschet mit 93,4 Prozent in der zweiten Wiederwahl sein bislang bestes Ergebnis. Im Aachener Eurogress, wo sonst der Aachener Karnevalsverein den „Orden wider den tierischen Ernst“ verleiht, hielt Laschet eine in Teilen launige Rede, in der er die CDU klar gegen die AfD abgrenzte und die rot-grüne Landesregierung teils der Lächerlichkeit preisgab.

Sein einprägsamstes Beispiel: Die „Verordnung zum Schutz frei lebender Katzen in bestimmten Gebieten", die NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) im vergangenen November aus dem Hut zauberte. Schon damals war die „Katzen-Verordnung“ ein gefundenes Fressen für die Opposition: Während das Land nicht wusste, wie viele Flüchtlinge welcher Herkunft sich wo in NRW aufhielten, sollten die Kommunen die Katzen im Land zählen.

Laschet nutzte den Lacher in Aachen („die sollten mal lieber zählen, ob sie noch alle Tassen im Schrank haben!“) jedoch für den Vorhalt, was die rot-grüne Landesregierung aus CDU-Sicht alles nicht gezählt und gestemmt bekommt. Darunter die angebliche Unmöglichkeit, das tatsächliche Ausmaß des Unterrichtsausfalls in NRW festzustellen.

Der Parteitag begann traditionell mit einer ökumenischen Morgenbesinnung mit einem Kreuz auf der Bühne, an deren Ende das Vater Unser gebetet wurde. Laschet nutzte den Auftakt, um sich mit diesen wirklichen Werten von angeblichen Abendland —Verteidigern abzugrenzen und den europäischen Geist der Partei zu betonen. Allen, die Euro oder EU abschaffen wollten, kündigte er Widerstand an. Dem AfD-Vize-Vorsitzenden Gauland hielt er vor, wie Erdogan zu denken.

In seiner Rede erwähnte Armin Laschet seine künftige direkte Gegnerin, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), persönlich fast gar nicht, dafür griff er NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) scharf an, der sich von Pleite zu Pleite immer in das Muster fliehe, von der Situation angeblich überrascht worden zu sein, trotzdem nichts falsch gemacht zu haben und dann abzutauchen. Laschet zur Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof: „Ich glaube nicht, dass der bayerische Innenminister sich das über Stunden an einem zentralen Platz in München angesehen hätte.“

Die Menschen spürten, so Laschet, dass die Landesregierung keinen Plan, kein Konzept und keine Lust mehr habe. Sie habe wahrscheinlich längst innerlich gekündigt. Laschet betonte, die CDU werde im Wahlkampf niemanden persönlich attackieren. Der Parteitag werde heute das Signal setzen: „Wir sind bereit.“

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