Arbeitszeit: 40 Stunden sind die Regel

In den meisten Betrieben sind Überstunden die Regel, belegt eine Studie.

<strong>Düsseldorf. Die Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen arbeiten durchschnittlich mehr als 40 Stunden in der Woche. Das geht aus einer Studie der Sozialforschungsstelle Dortmund hervor, die Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Donnerstag vorstellte. Tarifvertraglich vereinbart sind 38,8 Stunden, über alle Branchen gesehen. Dazu kommt durchschnittlich eine bezahlte und zwei bis drei unbezahlte Überstunden, sagte Hermann Groß von der Forschungsstelle. Auch die Betriebszeiten, also die Zeit, in denen in NRW-Firmen gearbeitet wurde, hat sich deutlich erhöht. Im Jahr 2005 betrug der Wert 62,3 Wochenstunden, rund fünf Stunden mehr als noch zwei Jahre zuvor. Vor allem die Großindustrie in den Sparten Chemie, Metall und Fahrzeugbau erreicht häfig Betriebszeit jenseits der 80 Wochenstunden. Damit liegt die NRW-Wirtschaft europaweit zusammen mit französischen und englischen Betrieben an der Spitze, wie die Studie belegt.

NRW-Firmen liegen bei den Betriebszeiten ganz vorne

Ermöglicht wurde dies durch ausgedehnte Schichtarbeit und Arbeitszeitkontenmodelle. "Deutschland ist spitze. Die Behauptung, Tarifverträge sorgen für einen betonierten Arbeitsmarkt, stimmt nicht", sagte NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), der die Studie vorstellte. Immer häufiger würden flexible Tarifverträge abgeschlossen, die passgenaue Bedürfnisse gerade für kleinere und mittlere Betriebe beinhalteten.

Mittlerweile ist fast jede dritte Arbeitsstelle ein Teilzeitjob - und zu 90 Prozent von Frauen besetzt. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen - unter anderem wegen der Minijobs. Laut Laumann sind 63 Prozent aller Mütter mit Kindern unter zwölf Jahren in der ein oder anderen Form berufstätig.

Immerhin jeder zehnte Arbeitnehmer muss auch am Sonntag ran - dies vor allem bei Großbetrieben oder im Bereich der Dienstleistungen wie etwa der Gastronomie.