Armin Laschet: „Rot-Grün hält nicht fünf Jahre“
Interview: Armin Laschet wirbt für seine Kandidatur zum CDU-Landesvorsitz. Er setzt auf Ludwig Erhard statt Johannes Rau.
Düsseldorf. Herr Laschet, Sie wollen CDU-Landeschef werden. Warum?
Laschet: Wir haben im Landtag eine Situation, bei der niemand sagen kann, ob diese instabile rot-grüne Minderheitsregierung von Gnaden der Linken fünf Monate oder fünf Jahre hält. Deshalb muss der Landesvorsitzende der CDU mit seinem vollen Einsatz und mit seiner ganzen Kraft für die schnellstmögliche Ablösung dieser Regierung kämpfen. Mit einem Landesvorsitzenden in der Landeshauptstadt können wir dieses Ziel erreichen. Ich traue mir diese Aufgabe zu.
Laschet: Ich halte das Rennen für offen. Norbert Röttgen und ich haben gerade unsere Vorstellungsrunden hinter uns gebracht. Ich freue mich, dass es viel Unterstützung an der Basis gibt. Auch wichtige Vertreter der CDU wie der Chef der Bundestagskollegen, Peter Hintze, der Bezirksvorsitzende Herbert Reul aus dem Bergischen Land oder viele Kollegen in der Landtagsfraktion mit ihrem Vorsitzenden Karl-Josef Laumann aus Westfalen unterstützen mich.
Laschet: In vielen Fragen sind wir uns einig. Wir sind ja beide in der CDU. Aber es gibt auch Unterschiede: Ich bin dezidiert der Meinung, dass das Industrieland Nordrhein-Westfalen auch Projekte wie die CO-Pipeline braucht. Sie sichert wichtige Arbeitsplätze. Und ich glaube, dass wir unsere Politik, auch die der Bundesregierung, wieder aus unseren Grundsätzen ableiten müssen. Das geschieht zu wenig. Da wird zum Beispiel die Finanzhilfe für Griechenland als alternativlos dargestellt. Politik muss das, was sie entscheidet, besser erklären.
Laschet: Wenn man zehn Prozentpunkte verliert, ist vieles schief gelaufen. Sicher gehören die Vorkommnisse rund um die Geschäftsstelle dazu. Das hat uns sehr geschadet, da räumt Generalsekretär Andreas Krautscheid aber gerade auf. Dann haben wir in der Landespolitik die Nöte der Kommunen zu wenig beachtet. Das ist mir besonders bei meinen Gesprächen im Bergischen Städtedreieck deutlich geworden. Und es war natürlich der schlechte Start der Bundesregierung.
Laschet: Unser Bildungssystem steht heute besser da als 2005. Die frühkindliche Bildung haben wir gestärkt. Die Menschen wollen Vielfalt und kein Einheitsschulsystem.
Laschet: Dazu hat Friedrich Merz etwas Kluges gesagt. Die Menschen wollen vor allem Verlässlichkeit. Sie wollen, dass Beschlüsse umgesetzt werden, dass Politik nicht beliebig, sondern verlässlich ist. Wir müssen wieder stärker unsere christdemokratischen Werte betonen. Wir stehen in der Tradition von Karl Arnold, Ludwig Erhard, Konrad Adenauer und Helmut Kohl, nicht in der von Johannes Rau.
Laschet: Seine Verdienste sind unbestritten. Die letzten fünf Jahre waren gute Jahre für das Land. Als Mitglied der Landtagsfraktion wird er uns mit all seiner Erfahrung zur Verfügung stehen.
Laschet: Ja. Der Landesvorsitzende muss tagtäglich im Landtag die Alternative zu Frau Kraft sein. Und er muss 100 Prozent vor Ort sein für Nordrhein-Westfalen.
Laschet: Ich glaube nicht, dass diese rot-grüne Minderheitsregierung fünf Jahre durchhält. Jeder weitere Tag dieser Regierung schadet unserem Land.
Laschet: Der Landesvorsitzende des größten Landesverbands war immer auch in der Bundesführung vertreten. Es kann der Bundes-CDU nur nützen, wenn sie nicht nur aus Bundesministern besteht, sondern wenn auch Nordrhein-Westfalen und die Länder stark vertreten sind.