Bus und Bahn werden ab Januar teurer
VRR erhöht die Ticketpreise um 3,9 Prozent. Ab Juni 2011 soll es dann ein Sozialticket für Bedürftige geben.
Düsseldorf. Dass die Fahrten im Nahverkehr ab dem Jahreswechsel teurer werden, ist der unumstößliche Teil des gestrigen Doppelbeschlusses des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Der zweite Teil ist eher eine Absichtserklärung, weil die Millionen-Finanzierung noch nicht geklärt ist: das Sozialticket.
Die um durchschnittlich 3,9 Prozent steigenden Ticketpreise rechtfertigt der VRR mit gestiegenen Kosten. Im übrigen liege die letzte Preiserhöhung bereits 17 Monate zurück. Die 3,9 Prozent sind ein Durchschnittswert. Das Kinderticket steigt von 1,30 auf 1,40 Euro. Das Ticket2000 Abo (A1) kostet demnächst 55,57 (statt bisher 53,64) Euro.
Das für den 1. Juni 2011 geplante Sozialticket soll es bedürftigen Bürgern ermöglichen, ein Monatsticket der Preisstufe A - also für den Bereich der jeweiligen Kommune - für 22,50 Euro zu erwerben. Damit können sie je nach Ticket mehr als 30Euro monatlich gegenüber dem normalen Preis sparen. Davon sollen nicht nur Hartz-IV-Empfänger profitieren, sondern auch Personen, deren Einkommen die Leistungen des Arbeitslosengelds II um bis zu zehn Prozent übersteigt.
Je nachdem, wie viele Menschen das Ticket kaufen, kann das für den VRR ein Defizit von bis zu 40 Millionen betragen. Und wer bezahlt das? Wir nicht, sagt der VRR. Und ebenso wenig unsere Fahrgäste über höhere Fahrpreise. Auch die Kommunen sollen nicht belastet werden. Bleibt nur das Land: Im rot-grünen Koalitionsvertrag heißt es dazu: "Wir werden sicherstellen, dass die Einführung des Sozialtickets unterstützt wird."