Wirtschaft Folgen des Brexits - Pinkwart sieht Chancen für NRW
Düsseldorf · Seit dem Referendum zum Brexit in Großbritannien haben sich schon knapp hundert britische Unternehmen in NRW angesiedelt.
Wirtschaftsministers Andreas Pinkwart sieht daher vor allem bei einem weichen Brexit auch Chancen für die heimische Wirtschaft. Anlass ist eine von ihm in Auftrag gegebene Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Dessen Direktor Michael Hüther geht davon aus, dass eine wachsende Zahl von Unternehmen die Notfallpläne für einen harten Brexit umsetzen, je länger die Zeit der Ungewissheit anhält. In der Automobilindustrie passiere das bereits. Dort könne man sich das Risiko nicht leisten, dass die Lieferketten beim Wechsel zwischen dem Kontinent und der Insel womöglich mehrfach mit Zöllen belegt würden. Gleichwohl ist er überzeugt: „Der Brexit für sich wird keine Rezession auslösen.“
Pinkwart will auf der Basis der Studie in Großbritannien verstärkt mit regionalen Standortvorteilen in NRW werben. Denn von den knapp 100 britischen Firmen mit insgesamt gut 2000 Arbeitsplätzen haben sich nicht alle nur in Düsseldorf oder Köln angesiedelt. Auch das Ruhrgebiet, der Niederrhein oder Ostwestfalen-Lippe waren attraktiv. Der Minister ist überzeugt: Anders als bei einer Makrobetrachtung, die die Gesamtfolgen des Brexits einzuschätzen versucht, sehe die Bewertung für die einzelnen Unternehmen anders aus: „Für sie ergibt sich zunächst einmal eine bessere Wettbewerbssituation.“ Das gelte zumindest für den weichen Ausstieg. „Beim harten Brexit gibt es eher Risiken.“