CDU: NRW-Generalsekretär Wüst tritt zurück
Düsseldorf (dpa). Der Generalsekretär der nordrhein- westfälischen CDU, HendrikWüst, ist zurückgetreten. Die Entscheidung sei nach einem Gespräch mitdem CDU-Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers gefallen, teilte einParteisprecher am Montag der dpa mit.
Wüst hatte die Verantwortung fürdie „Sponsoring-Affäre“ in der NRW-CDU übernommen. Wüst war für den nordrhein-westfälischen CDU-Vorsitzenden Jürgen Rüttgers der Mann fürs Grobe. Vorallem SPD-Landeschefin Hannelore Kraft bekam die Lust des 34-Jährigen an der schneidigen Attacke immer wieder zu spüren.
Elf Wochenvor der Landtagswahl war der Jungpolitiker aber zur Belastung für denMinisterpräsidenten geworden. Kleinlaut musste er sich öffentlich dafürentschuldigen, dass sein Chef in den Geruch der Käuflichkeit geratenist.
Wüst sorgt nicht zum ersten Mal für Negativ-Schlagzeilen. Imvergangenen Sommer musste er auf Geheiß von Rüttgers die Video-Beobachtung öffentlicher Auftritte von Kraft stoppen. In Erklärungsnötegeriet Wüst im Dezember 2009, weil er monatelang von der CDU und vomNRW-Landtag doppelte Zuschüsse für seine private Krankenversicherungkassiert hatte. Nachdem Medienrecherchen den Fall ans Licht gebrachthatten, zahlte er rund 6000 Euro zurück.
Die Sprossen auf der politischen Karriereleiter hat Wüst im Schnellgangerklommen. Der Jurist war Vorsitzender der Jungen Union inNordrhein-Westfalen, schaffte 2005 auf Anhieb den Sprung in den Landtagund wurde nur ein knappes Jahr später von Rüttgers zum Generalsekretärdes größten CDU-Landesverbands berufen. Wüst habe gezeigt, „dass erbeherzt Politik anpacken und durchsetzen kann“, lobte Rüttgers damalsseine Entdeckung.
In der CDU hat der Hobbyjäger an seinem konservativen Profil gefeilt.Zusammen mit dem heutigen baden-württembergischen MinisterpräsidentenStefan Mappus und Ex-CSU-Generalsekretär Markus Söder gehörte er 2007zu den Autoren des Positionspapiers „Moderner bürgerlicherKonservatismus“.