Flughafen Düsseldorf: Zweifel an der Sicherheit
Nach dem Taxi-Unfall werden Poller vor den Eingängen aufgestellt. An anderen Airports gibt es diese schon.
Düsseldorf. Der Unfall am Düsseldorfer Flughafen hat eine Debatte über die Sicherheit des drittgrößten Airports vor Terrorangriffen ausgelöst. Am Donnerstag war ein Taxi durch eine Glastür mitten in das Abflugterminal gerast. Zwar gaben herbeigerufene Sprengstoffexperten Entwarnung: ein Unfall, kein Anschlag. Dennoch bleiben Fragen, ob das Sicherheitskonzept des Flughafens Lücken aufweist.
Der Flughafen reagierte umgehend und kündigte an, bis Anfang der kommenden Woche vor allen Terminaleingängen Poller einzubetonieren. "Wir werden unser gesamtes Sicherheitskonzept nochmals zusammen mit Landes- und Bundespolizei überprüfen", betonte Airport-Sprecher Christian Witt.
Leif Erichsen, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen, reagierte erstaunt auf den Unfall. Zwar gebe es kein einheitliches Sicherheitskonzept für Flughäfen. Viele hätten aber je nach örtlicher Gegebenheit Sicherungsmaßnahmen ergriffen - nach dem Anschlag auf den Flughafen Glasgow vor rund einem Jahr. Dort hatten Terroristen einen brennenden Jeep in das Terminal lenken wollen. Das Fahrzeug wurde aber durch Pfeiler gestoppt.
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ralf Jäger, zeigte sich verwundert, dass es offenbar kein landesweit einheitliches Sicherheitskonzept gebe. Er kündigte an, den Unfall in einer der nächsten Sitzungen des Landtags-Innenausschusses zu thematisieren. Nach Angaben des Landesinnenministeriums sind der Flughafen-Betreiber und die Bundespolizei für die Sicherheit zuständig.
Der Flughafen Köln-Bonn hatte nach Angaben von Sprecher Walter Römer bereits beim Bau seines neuen Terminals 2 Poller installiert. Auch am Frankfurter Flughafen wurden 2007 sämtliche Terminals mit Pfeilern nachgerüstet. In München gibt es dagegen keinen solchen Schutz. Laut Sprecher Robert Wilhelm beginnt die Sicherheitslinie hinter dem Check-In, der Bereich davor sei für jeden zugänglich.