Gesamtschulen in NRW fühlen sich benachteiligt
Die rund 200 Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen beklagen eine Benachteiligung der Schulform durch die schwarz-gelbe Landesregierung.
Düsseldorf. Der Landeselternrat der Gesamtschulen (LER) und die Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule (GGG-NRW) sprachen gestern in Düsseldorf von einer einseitigen Bevorzugung von Gymnasien und Hauptschulen seit dem Regierungswechsel 2005. Besonders erzürnt die Verbände die Bewertung des ersten Zentralabiturs durch das Schulministerium: Hier seien einseitig die Leistungen der Gymnasien "in den Himmel gelobt" worden.
Das Zentralabitur bewerten die Eltern von Gesamtschülern insgesamt als Fortschritt. Die Vergleichbarkeit der Abschlüsse mache deutlich, dass es an den Gesamtschulen kein "Billigabitur" gebe. "Für viele Eltern ist das eine große Sicherheit. Sie müssen sich nicht mehr anhören, dass ihr Kind das Abitur fast geschenkt bekommen hat", betonte Petra Frie vom Landeselternrat.
Derweil geht die Debatte um den Beschluss der NRW-SPD weiter, das gegliederte Schulsystem durch eine integrierte Gemeinschaftsschule abzulösen. Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann warf den Sozialdemokraten "eine missglückte Kommunikation" vor, die dem Vorhaben schade. Die Partei erwecke den falschen Eindruck, dass ein solches Modell schnell und von oben herab umgesetzt werden könne.