Parteichef vor Rückzug Groschek will wohl SPD-Vorsitz in NRW abgeben

In Berlin steht die GroKo - jetzt muss die SPD in NRW personelle Weichen stellen. Dazu tagen das NRW-Präsidium der Partei und der Landesvorstand. Es geht um Spitzenjobs in Partei und Landtagsfraktion - wohl auch um den von Parteichef Groschek.

Der Landesvorsitzende der SPD Michael Groschek

Foto: Marcel Kusch

Düsseldorf. Präsidium und Landesvorstand der nordrhein-westfälischen SPD wollen am Freitag (17.30 Uhr) den Fahrplan für die inhaltliche und personelle Erneuerung der Landespartei festlegen. Landesparteichef Michael Groschek hatte dies bereits vergangene Woche angekündigt. In Parteikreisen wird damit gerechnet, dass die NRW-SPD ihren für September geplanten Parteitag auf den Sommer vorziehen wird, um Spitzenpersonalien zügig zu regeln.

Bei dem Parteitag steht die Vorstandswahl in der Landespartei an. Groschek hatte sich bei der Übernahme des Amtes im vergangenen Sommer selbst als Übergangskandidat bezeichnet. Laut der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitag) will Groschek nicht wieder für den SPD-Vorsitz in NRW antreten und das schon bei der Sitzung am Freitagabend öffentlich machen. Die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin könnte dann schon bei dem vorgezogenen Parteitag noch vor der Sommerpause über die Bühne gehen, wie die Zeitung unter Berufung auf Parteikreise schreibt.

Nach der Ernennung von Svenja Schulze zur Bundesumweltministerin muss der mächtige Landesverband auch den Posten des Generalsekretärs neu besetzen. Voraussichtlich Ende Mai wird zudem die Landtagsfraktion einen Nachfolger für Fraktionschef Norbert Römer (70) wählen.

Der Oberhausener Michael Groschek hatte die Führung der Landespartei im Juni 2017 übernommen, wenige Wochen nach der verlorenen Landtagswahl. Seine Vorgängerin Hannelore Kraft, die dem mitgliederstärksten SPD-Landesverband zehn Jahre lang vorstand, hatte noch am Wahlabend ihren Rückzug erklärt. dpa