Großer Schreck nach Erdbeben in NRW

Vor allem im Ruhrgebiet und in der Eifel bebte in der Nacht auf Freitag der Boden. Verletzt wurde niemand.

Bonn. Ein Erdbeben hat am Freitagmorgen die Menschen im südlichen Nordrhein-Westfalen aufgeschreckt und für besorgte Anrufe bei Polizei und Feuerwehren gesorgt. Von Verletzten oder Sachschäden wurde nichts bekannt. Das Zentrum des Bebens, das sich um 4.58 Uhr ereignete, lag im Neuwieder Becken in Rheinland-Pfalz, wie Geophysiker Klaus Lehmann beim Geologischen Dienst NRW in Krefeld sagte. Seinen Angaben zufolge erreichte das Beben eine Stärke von 3,7 auf der Richterskala. Das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz sprach von 4,0. Die abweichenden Zahlen erklärte Lehmann damit, dass es verschiedene Netzwerke aus Messstationen gebe. "Ein solches Erdbeben passiert nur alle paar Jahre in unserer Gegend", betonte Lehmann. Das Beben sei das schwerste seit fünf Jahren in der Region gewesen. Es sei für Menschen deutlich zu spüren gewesen. Dennoch bezeichnete er das Beben als "moderat". Bei der Bonner Polizei gingen 20 Notrufe besorgter Bürger ein, wie eine Sprecherin sagte. "Sie spürten ein Wackeln und hörten ein Grollen." Auch der Bonner Stadtverwaltung wurden keine Schäden bekannt. "Das Neuwieder Becken ist eine tektonisch aktive Zone", erklärte Experte Lehmann. "In dieser Gegend verläuft ein Riss, der sich quer durch Europa von der Nordsee bis zum französischen Rhônetal erstreckt." Durch das Aufeinandertreffen von zwei Kontinentalplatten komme es zu einer ständigen Erdbebentätigkeit. Die Beben hätten in der Regel eine Stärke von 1,5. Für Menschen spürbar seien Beben aber erst ab einem Bereich von 2 bis 2,5 auf der Richterskala. Im Juli 2002 hatte ein Beben der Stärke 4,8 mit Epizentrum bei Aachen für Schäden an Gebäuden gesorgt. Verletzte gab es beim schlimmsten Erdbeben in der Region 1992 gegeben: Das "Roermond- Beben", benannt nach der niederländischen Grenzstadt, erreichte dmals nach Messungen des Geologischen Dienstes NRW eine Stärke von 5,9.