Innenminister Reul will Messer verbieten lassen
Eine aufsehenerregende Bluttat in Viersen, Verletzte hier und Tote dort. Messerattacken werden für die Polizei in NRW zu einem gefährlichen Problem. Innenminister Herbert Reul erwägt ein Verbot.
Düsseldorf. Nach zahlreichen Bluttaten mit Stichwaffen sollte das Tragen von Messern nach Ansicht von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) so weit wie möglich verboten werden. „Da, wo man es kann, sollte man das Mitführen von Messern verbieten“, sagte er der "Rheinischen Post". "Wir haben in NRW schon jetzt täglich mehr als zehn Vorfälle mit Messern."
Das Land hat bereits angekündigt, ab 2019 Gewalttaten mit Messern statistisch erfassen zu lassen. Bislang werden in der bundeseinheitlich abgestimmten Kriminalitätsstatistik Verbrechen mit Stichwaffen - im Gegensatz zu Schusswaffen - nicht gesondert erfasst.
"Früher gab es die Faust, heute ist es das Messer, das rausgeholt wird", sagte Reul. "Und das auch schon auf dem Schulhof." Zuletzt hatte der blutige Tod eines Mädchens in Viersen für Aufsehen gesorgt. Es soll von seinem früheren Freund am helllichten Tag in einer Viersener Parkanlage erstochen worden sein. Der 17-Jährige sitzt wegen Mordes in Untersuchungshaft.
Wegen zunehmender Probleme mit Waffen gilt an Wochenende auch ein Waffenverbot für den Dortmunder Hauptbahnhof. Von Freitagabend 18 Uhr bis Samstagmorgen 7 Uhr und von Samstagabend 18 Uhr bis Sonntagmorgen 7 Uhr dürfen keine Schuss- und Schreckschusswaffen, Messer aller Art sowie Hieb-, Stoß- und Stichwaffen getragen werden. Die Bundespolizei reagiert damit auf zunehmende Gewalt in Bahnhöfen.
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte bereits „zunehmende Messerangriffe hierzulande“ vermutet. Es vergehe kaum noch ein Tag, an dem nicht Polizeimeldungen über gefährliche oder sogar tödliche Messerattacken bekannt werden. (dpa)