Köln und Düsseldorf wachsen rapide
Wie in vielen Bundesländern wird auch in NRW die Bevölkerung bis 2035 anwachsen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.
Köln. Die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen wird laut einer aktuellen Studie des Kölner Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) bis zum Jahr 2035 um 93 000 auf knapp 18 Millionen Menschen anwachsen. Das entspricht einem Zuwachs von 0,5 Prozent. In den 2020er Jahren soll zwischenzeitlich sogar die 18-Millionen-Marke geknackt werden.
Im Ländervergleich liegt NRW damit allerdings noch relativ weit hinten. Unter den Flächenländern ist der Zuwachs mit mehr als drei Prozent in Bayern und Baden-Württemberg am größten. Im Osten müssen Länder wie Sachsen-Anhalt und Thüringen allerdings auch Bevölkerungsrückgänge von mehr als zehn Prozent verkraften.
Die größten Bevölkerungssteigerungen werden in der Studie für die Stadtstaaten prognostiziert: Berlin soll um 14,5 Prozent anwachsen und wohl zur 4-Millionen-Stadt werden. Hamburg wird mit einem Plus von 9,1 Prozent 2-Millionen-Stadt.
In NRW lässt sich der allgemeine Wachstumstrend der Großstädte auch regional beobachten. Hier rechnen die Wissenschaftler bis zum Jahr 2035 mit einem Bevölkerungszuwachs von fünf bis zehn Prozent in den Metropolen. Das bestätigte ein Sprecher des Wirtschaftsinstitutes gestern: „Urbanität wird gefragt bleiben, nicht zuletzt auch durch vermehrte Zuwanderung.“ Betroffen seien vor allem Köln und Düsseldorf. Wie stark sich der Zuzug entwickelt, hänge allerdings auch davon ab, ob es den Städten in den kommenden Jahren gelingt, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Das Statistische Landesamt hatte zuletzt im Sommer 2015 Zahlen zur Bevölkerungsprognose in Nordrhein-Westfalen vorgelegt, die die Einschätzung der Kölner Wissenschaftler größtenteils bestätigen. In Städten wie Düsseldorf, Köln, Bonn und Münster soll die Bevölkerung demnach bis 2040 um teils weit über zehn Prozent anwachsen. In vielen ländlichen Regionen — vor allem im Sauerland — könnten die Einwohnerzahlen hingegen um mehr als 15 Prozent schrumpfen.
Laut den Kölner Wissenschaftlern soll die Bevölkerungszahl bis 2035 bundesweit um eine Million auf mehr als 83 Millionen steigen. Als Gründe nennt das Wirtschaftsinstitut auf seiner Internetseite eine höhere Geburtenrate und eine stärkere Zuwanderung.
Die Alterung der Gesellschaft schreitet laut Studie ebenfalls voran. Sie äußere sich überall in einem Rückgang der Menschen im Erwerbsalter. In NRW sinkt der Anteil nach den IW-Angaben von 62,8 auf 55,8 Prozent. „Dahinter verbirgt sich im Wesentlichen die Alterung der Babyboomer-Generation, die bis 2035 mehrheitlich das Rentenalter erreicht haben wird“, heißt es. Fast unverändert bleibt die Zahl der Unter-20-Jährigen. lnw