Kraft will Linkspartei stellen

Die Chefin des größten SPD-Landesverbands bekräftigt ihren offenen Kurs gegenüber der Linkspartei.

Düsseldorf. Die Vorsitzende der NRW-SPD, Hannelore Kraft, hält sich die Option einer Koalition mit der Linkspartei auf Länderebene weiter offen, plädiert aber für eine scharfe inhaltliche Auseinandersetzung mit der neuen Konkurrenz. "Wir müssen sie thematisch stellen. Dafür gibt es viele Ansätze", sagte sie am MIttwoch. So habe sie jetzt in einem Streitgespräch mit dem designierten Sprecher der Linkspartei in NRW, Wolfgang Zimmermann (noch Chef der WASG in NRW), gelernt, dass der für "eine Verstaatlichung der Schlüsselindustrie und gegen eine soziale Marktwirtschaft ist", berichtete Kraft. Ein anderes Konfliktthema sei die Forderung der Linken nach einer Rücknahme der Rente mit 67. Das bedeute, dass der Rentenbeitrag auf 28 Prozent und die Jahresbelastung eines Arbeitnehmers um 1700 Euro steigen würde, rechnete Kraft vor.

Gleichwohl bekräftigte die Chefin des größten SPD-Landesverbands ihren offenen Kurs gegenüber der Linkspartei, die sich in NRW erst im November als Landesverband gründen will. "Ich treffe keine Koalitionsaussage. Aber über ein mögliches Bündnis entscheiden alleine die Landesverbände", betonte sie. SPD-Bundeschef Kurt Beck und auch der Fraktionschef der SPD im Bundestag, Peter Struck, hatten sich vehement gegen ein Bündnis mit der Linkspartei auf Bundesebene ausgesprochen.