Ministerin Barbara Sommer will mehr Männer als Grundschullehrer
Die Schulministerin möchte so die Jungen in den Grundschulen besser fördern. Ihnen fehle oft das männliche Gegenüber in der Erziehung.
<strong>Köln. In NRW sollen mehr Männer an Grundschulen unterrichten. Schulministerin Barbara Sommer (CDU/Foto) sagte, ein höherer Anteil männlicher Lehrkräfte sei wichtig für die Förderung von Jungen. "Wir werden gezielt um mehr Lehrer werben, weil wir wissen, dass Kinder aus nicht mehr vollständigen Familien sonst unter Umständen bis zur weiterführenden Schule immer nur mit Müttern, Erzieherinnen und Lehrerinnen umgehen." Das Ansehen des Grundschullehrerberufs müsse gehoben werden, um ihn für Männer attraktiver zu machen. Sommer besuchte am Samstag einen Lehrerkongress in Köln, bei dem es um die bessere Förderung von Jungen ging. Jungen erzielen schlechtere schulische Leistungen als Mädchen. " Wir haben dieses Problem lange gar nicht im Fokus gehabt", sagte Sommer. "Wir haben zu lange gedacht: Ja, dann sind die eben schlechter." Jungen seien von Natur aus unruhiger als Mädchen und bräuchten mehr Bewegung. Dies dürfe von den Lehrern nicht als Schwäche wahrgenommen werden. "Wenn die Jungen herumzappeln, sollte die Lehrerin dies nicht unterdrücken, sondern sich fragen: Was sagt mir das? Müssen wir vielleicht mal über den Schulhof rennen oder mal laut schreien oder sonst was tun, um die Konzentrationsfähigkeit wiederherzustellen?"
Manche Jungen störten, weil der Unterricht sie unterfordere. "Aber das zu erkennen, damit umzugehen, ist eben schwieriger als bei einem Mädchen, das still in der Bank sitzt und mit großen Augen auf die Lehrerin schaut und immer nickt."