Missbrauch: EU will Opfern von Menschenhändlern helfen

Auch Brüsseler Justizkommissar plant Zugangssperre für Kinderpornos im Internet.

Brüssel. Strengere Regeln gegen Kinderpornos und Menschenhandel will auch die Europäische Kommission durchsetzen. Trotz bestehender Gesetze würden 10 bis 20 Prozent aller Kinder in Europa im Laufe ihrer Jugend Opfer sexueller Übergriffe, sagte EU-Justizkommissar Jacques Barrot unter Berufung auf neue Studien.

Im Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie will Barrot die Bestrafung von Tätern erleichtern, die im Internet ihr Unwesen treiben. "Das Internet spielt eine bedeutende Verstärkerrolle", sagte der EU-Kommissar. Auch er schlägt unter anderem Systeme vor, die den Zugang zu Webseiten mit Kinderpornografie blockieren.

Mehr Schutz will Barrot auch für die Opfer von Menschenhändlern erreichen. Sie sollen professionellen Beistand oder Polizeischutz bekommen. Auch über ein ausländerrechtliches Bleiberecht soll nachgedacht werden. Nach Schätzungen unabhängiger Organisationen werden pro Jahr 500 000 Menschen nach Europa verschleppt. Dort würden sie als Prostituierte oder Schwarzarbeiter und zunehmend auch als Organspender ausgebeutet, sagte Barrot. Damit die Vorschläge in Kraft treten können, müssen die Justizminister der 27 Mitgliedstaaten zustimmen und sie in nationales Recht umsetzen.