Meinung Nach dem Geschmack der FDP
Das Start-up-Gebäude als Verhandlungsort, die Medienhafenkulisse als Hintergrund: Die zweite Runde der Koalitionsgespräche war ganz nach dem Geschmack der FDP. Und die CDU ließ sie wohlwollend gewähren.
Die liberale Handschrift müsse erkennbar, die Identität der Partei gewahrt bleiben, hat FDP-Parteichef Christian Lindner als Bedingung für eine Regierungsbeteiligung in NRW genannt. So gesehen war der gestrige Tag ein freidemokratisches Wunschbildmalen.
Das Schulfach Wirtschaft — auch das klingt nach Wirtschaftsliberalismus pur. Und es wird die alte Diskussion wieder befeuern, ob nicht Wirtschaft schon in anderen Fächern genug Raum hat und als eigenständiges Fach womöglich zu einseitig ökonomischen Interessen folge. Das nun allerdings wäre eine Frage der Lehrpläne. Sicher ist jedenfalls: Gesellschaft und Politik bleiben ohne wirtschaftliche Grundkenntnisse unverständlich — nicht nur nach dem Geschmack der FDP.