NRW: CDU-Fraktion stellt sich vor Schulministerin Sommer
Bildung: Fraktionschef Stahl sieht keinen Grund für Rücktritt.
Düsseldorf. Zum ersten Mal stellt sich ein Landespolitiker von Gewicht vor die äußerst umstrittene NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU). "Sie hat das Vertrauen der CDU-Landtagsfraktion. Sie hat der Qualitätsoffensive im Bildungsbereich ein Gesicht gegeben. Ihre Berufung war kein Fehler - im Gegenteil", sagte am Dienstag Helmut Stahl, Fraktionschef der CDU im Landtag.
Sommer war wegen zahlreicher Pannen in ihrem Ministerium - zuletzt beim Zentralabitur - in die Kritik geraten. Einen Rücktritt lehnt sie ab, stattdessen will sie zum zweiten Mal ihren Pressesprecher austauschen. Zudem suchte sie das Gespräch mit dem Medienberater Michael Spreng.
Stahl stellte gestern eine dimap-Umfrage zur Bildungspolitik in Nordrhein-Westfalen vor, die die CDU in Auftrag gegeben hat. Sie zeigt ein durchaus gespaltenes Bild. Rund zwei Drittel aller Befragten sprechen sich für den Fortbestand des gegliederten Schulsystems, bestehend aus Haupt-, Real- und Gesamtschule sowie Gymnasien, aus.
"Das ist eine klare Bestätigung für unseren Kurs und eine Absage an die Pläne von SPD und Grünen, die eine Einheitsschule wollen", sagte Stahl. Und auch der Koalitionspartner FDP wird von Stahl gerügt: Der Vorschlag einer Mittelschule sei bestenfalls dem Zeitgeist geschuldet.
Aber die Umfrage belegt auch Unerfreuliches für die CDU. Eine große Mehrheit der Befragten klagt über eine zu hohe Dichte an Reformen. "Wer viel verändert, muss damit rechnen, dass er dafür kritisiert wird. Aber damit können wir leben", so Stahl.