NRW-FDP will Ganztag für Gymnasien
Liberale setzen wieder den Partner CDU unter Druck.
<strong>Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische FDP setzt in der Schulpolitik erneut Fachministerin Barbara Sommer (CDU) unter Druck. "Wir wollen einen Ausbau der Ganztagsbetreuung in Gymnasien. Wir nehmen die Sorgen von Eltern und Lehrern ernst", sagte der Generalsekretär der NRW-FDP, Christian Lindner. Die Liberalen hatten vor einigen Wochen die CDU dadurch verärgert, dass sie eine Mittelschule als Ersatz für die Hauptschule gefordert hatten. Jetzt treffen sie die Schulministerin erneut an einem wunden Punkt. Denn auch Sommer hat mittlerweile die Notwendigkeit erkannt, bei den Gymnasien nachzubessern. Die Klagen von Schülern und Eltern häufen sich: Der Unterricht geht wegen der Verkürzung der Abi-Zeit auf zwölf Schuljahre oft bis in den Spätnachmittag, die Jungen und Mädchen kehren hungrig gegen 17 Uhr heim. Die meisten Gymnasien verfügen über keine Mensa, das Mittagessen liefert in vielen Fällen der Pizza-Bote. Sommer blieb aber bei der Idee. Wie das Projekt zu finanzieren sei, ließ sie offen.
Die FDP geht das Thema forscher an. "Jetzt muss der Bedarf ermittelt werden. Dann können wir über Geld reden", so Lindner. Für FDP-Landesparteichef Andreas Pinkwart steht auch die bisherige Konzeption der Gymnasien auf dem Spiel. "Wir müssen sicherlich auch die Lehrpläne durchforsten."
Pinkwart, der stellvertretender FDP-Bundeschef ist, will auch bundespolitische Akzente setzen. Er tritt für eine Reduzierung des Solidaritätsbeitrags ein, den alle Arbeitnehmer für den Aufbau Ost entrichten müssen. "Da fließt längst mehr Geld, als benötigt wird", so Pinkwart. Er schlägt eine Reduzierung des Solis von 5,5 auf 3,3Prozent vor. Damit würden die Arbeitnehmer rund 5,2 Milliarden Euro weniger zahlen müssen.