NRW-Tag: Rüttgers sieht Wuppertal und die Region im Aufwind
Der Ministerpräsident fordert mehr Kooperation und lobt das bürgerschaftliche Engagement.
Wuppertal. Die Bergische Region ist im Aufwind, muss sich aber noch weiter anstrengen, um über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen zu werden. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung darauf hingewiesen, dass eine Bevorzugung des Ruhrgebietes gegenüber dem Bergischen Städtedreieck der Vergangenheit angehöre.
Im Vorfeld des NRW-Tages kündigte der Ministerpräsident an, auch in Zukunft die beiden Wuppertaler Leuchtturm-Projekte Nordbahntrasse und Junior Uni zu unterstützen - auch wenn er in Bezug auf die Junior Uni noch keine konkrete Förderzusage erteilen wollte. Die Nordbahntrasse wird bereits durch das Land mit insgesamt etwa 15Millionen Euro unterstützt. "Wir helfen bei allen Projekten, wo wir können - in den Förderwettbewerben müssen sich die Bergischen Projekte jedoch zunächst selbst durchsetzen", erklärte Rüttgers.
Den Vorstößen zu einer einzigen bergischen Großstadt erteilte Rüttgers eine klare Absage. Eine Gebietsreform für Wuppertal, Remscheid und Solingen halte er nicht für nötig und werde diese auch nicht anpacken. Rüttgers würdigte das Bemühen zur stärkeren regionalen Zusammenarbeit, forderte aber weitere Anstrengungen der drei Städte. Die Wahrnehmbarkeit der Marke Bergisches Land reiche im nationalen und internationalen Wettbewerb noch nicht aus, sagte der Ministerpräsident.
Rüttgers lehnte es ab, die Überschuldung der Bergischen Städte mit einem besonderen Programm zu reduzieren: "Wir alle müssen lernen, mit dem Geld, das wir zur Verfügung haben, auszukommen." Vom Bund erwarte er allerdings, dass der Solidarpakt künftig nicht allein ostdeutschen Kommunen zu Gute komme. Minister Wolfgang Tiefensee lasse seiner Ankündigung aber anscheinend keine Taten folgen.