NRW-Wirtschatfsministerin Thoben: Akzeptanz für CO2-Lagerung stärken
Eine der geplanten Pilotanlagen soll in Hürth bei Köln entstehen. In dem Demonstrationskraftwerk soll das bei der Braunkohle- Verbrennung entstehende CO2 abgetrennt, über eine Pipeline nach Schleswig-Holstein transportiert und dort unterirdisch abgelagert werden.
Düsseldorf. Die unterirdische Speicherung vonKohlendioxid bietet nach Ansicht der nordrhein-westfälischenWirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) eine „wichtigeindustriepolitische Chance“. Die Stromerzeugung aus Kohle sei vorläufigunverzichtbar, sagte Thoben am Montag anlässlich einerKlimaschutztagung in Düsseldorf.
Neue Technologien wie die Abspaltungund Lagerung von CO2 in tiefen Gesteinsschichten (CCS/Carbon Captureand Storage) könnten zur Reduktion des Klimakillers beitragen.
Wichtig sei es, in der Bevölkerung die Akzeptanz für dieses Verfahrenzu stärken, betonte die Ministerin. Das sei bei der Vorbereitung desgeplanten Bundesgesetzes zur CO2-Speicherung versäumt worden, vor allemin Schleswig-Holstein. Die Union hatte in der vergangenen Wocheentschieden, das Gesetz nicht mehr in der zu Ende gehendenLegislaturperiode zu verabschieden.
Die Verschiebung sei zwarbedauerlich, biete aber die Möglichkeit, „ein besseres Gesetz zustandezu bringen“. Denn es gebe noch eine Reihe ungeklärter Fragen zum Thema,zum Beispiel zur Haftung.
„Wir wissen noch zu wenig darüber, wie sich CO2 unterirdisch verhält“,sagte Prof. Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut für Klima, Umweltund Energie. Um dies zu erforschen, seien praktische Versuche nötig.Zwar spiele CCS vor allem für große Kohleländer eine Rolle, aber fürDeutschland und speziell NRW als wichtige Standorte derKohletechnologie sei CCS ebenfalls von Bedeutung.
„Die deutscheTechnologie ist bei dem Thema weit vorne“, sagte Fischedick. ZurVerfügung stehen werde CCS erst in etwa 15 Jahren. Wenn es dazu kommt,„könnte die NRW-Technologie zum Exportschlager werden“.
Eine der geplanten Pilotanlagen soll in Hürth bei Köln entstehen. Indem Demonstrationskraftwerk soll das bei der Braunkohle- Verbrennungentstehende CO2 abgetrennt, über eine Pipeline nach Schleswig-Holsteintransportiert und dort unterirdisch abgelagert werden.