Pannen-Abi: Die Kritik reißt nicht ab

Matheprüfung: CDU und FDP bemängeln Krisenmanagement.

Düsseldorf. Die Kritik am nordrhein-westfälischen Schulministerium wegen der Pannenserie beim Zentralabitur reißt nicht ab. Zwar stellte sich die CDU-Fraktion im Landtag gestern hinter Schulministerin Barbara Sommer (CDU). Nach Angaben aus Fraktionskreisen gab es allerdings in der Sitzung auch Kritik am Krisenmanagement der Ministerin.

Das tagelange Hin und Her sei nicht gut gewesen. Die nun gefundene Lösung sei "pragmatisch", hätte aber auch früher gefunden werden können, hieß es. Auch der Koalitionspartner FDP stellte sich hinter die Entscheidung des Ministeriums, dass Abiturienten die Mathearbeiten wegen zweier umstrittener Aufgaben nochmals schreiben dürfen. Allerdings gab es auch hier Kritik am Verfahren. Die Opposition will die Pannenserie heute im Schulausschuss des Landtags thematisieren.

Auch aus den Schulen kommt Kritik am Ministerium. Rolf Neumann, Direktor des Krefelder Moltke-Gymnasiums, verwies im Gespräch mit unserer Zeitung darauf, dass ein Abiturient im schlimmsten Fall sein endgültiges Abiturzeugnis erst im August bekomme. "Und was ist dann mit denen, die sich bis 15. Juli bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) bewerben müssen?", so Neumann.

Sigrid Belzer, Leiterin des Düsseldorfer Schloss-Gymnasiums, betonte: "Wir hatten gerade unsere letzten Prüfungen. Es ist verrückt, dass die Schüler jetzt noch mal ran müssen." Bernd Verfürth, Leiter des Leibniz-Gymnasiums in der Landeshauptstadt, sagte: "Ich frage mich, was mit denjenigen Schülern ist, die wir nicht erreichen. Viele sind direkt in den Urlaub gefahren."