Pinkwart macht Druck: Unis in NRW entrümpeln Studiengänge
Viele Hochschulen wollen bei den Bachelor- und Master-Abschlüssen nachbessern. An den Gebühren hält Forschungsminister Pinkwart aber fest.
Düsseldorf. Nach den verheerenden Platzierungen für NRW-Universitäten bei der Umsetzung der Studiengänge auf die Bachelor- und Master-Abschlüsse geloben nun eine ganze Reihe der Hochschulen Nachbesserung: "Wir werden die Situation verbessern", sagte am Montag Axel Freimuth (Uni Köln), Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz. Damit reagieren sowohl die Hochschulen wie auch die Politiker auf die massiven Proteste der Studenten.
Sechs von 13 Unis in NRW haben sich laut Landeshochschulminister Andreas Pinkwart (FDP) verpflichtet, ab dem kommenden Sommersemester die Stofffülle einzuschränken. Acht der Hochschulen wollen zudem die Prüfungsdichte verringern. Auch sollen keine Anwesenheitslisten bei Vorlesungen mehr geführt werden - zumindest bei einem Teil der Unis.
Unter anderem gegen diese zentralen Bestandteile der in den vergangenen Jahren von CDU und FDP in NRW umgesetzten Hochschulreformen waren in den vergangenen Monaten zehntausende Studenten auf die Straßen gegangen und hatten an einigen Standorten Hörsäle blockiert. Eine zentrale Forderung war freilich die Abschaffung der Studiengebühren. Doch an denen wollen CDU und FDP festhalten, sollten sie die Wahl am 9. Mai gewinnen.
Gleichwohl soll sich in den kommenden Monaten an den Hochschulen im bevölkerungsreichsten Bundesland eine ganze Menge verändern, wie Pinkwart versprach. Mit diesem in den vergangenen Wochen ausgeheckten Konzept reagiere man vor allem auf die schlechten Ergebnisse bei den Vergleichsstudien, so Pinkwart. "Wobei man sagen muss, dass es neben diesen Rankings noch Erhebungen gibt, bei denen NRW deutlich besser abschneidet."
In den vergangenen Monaten hatten die Uni-Rektoren den Auftrag, ein schlüssiges Konzept für die bessere Umstellung auf die Bachelor- und Master-Studiengängen zu liefern. Nach Ansicht von NRW-Hochschulminister Pinkwart hat vor allem die Uni Bochum eine überzeugende Antwort aus der Akademiker-Verwaltung auf die Frage gegeben, wie denn der Uni-Nachwuchs aus Deutschland zumindest in Europa mithalten kann: Die verschiedenen Studiengänge werden intern als "stark" und "stark verbesserungsfähig" eingestuft, Anwesenheitspflicht wird kritisch diskutiert, Studenten erarbeiten Qualitätsanforderungen.
Das alles wird nicht von heute auf morgen die Statistik verbessern, doch Pinkwart gibt sich optimistisch. "Unser Hochschulfreiheitsgesetz hat sich bewährt. Die Unis können nach wie vor selbst entscheiden. Daran wollen und werden wir nichts ändern", sagte der FDP-Politiker.