Schule: FDP auf Distanz zur NRW-CDU

Nach der gültigen Vereinbarung zwischen CDU und FDP werden pro Jahr je 54 Realschulen und Gymnasien auf den Ganztagsbetrieb umgestellt.

Düsseldorf. Die FDP in Nordrhein-Westfalen geht in der Schulpolitik auf Distanz zum Koalitionspartner CDU. Der liberale Fraktionschef Gerhard Papke forderte am Montag eine Änderung der bisherigen Förderung von Ganztagsangeboten an Gymnasien und Realschulen. "Wir schlagen vor, das Angebot wesentlich flexibler zu gestalten. Dann müssten nicht mehr die kompletten Schulen den Ganztagsbetrieb anbieten, sondern nur noch einzelne Klassen", sagte Papke.

Nach der gültigen Vereinbarung zwischen CDU und FDP werden pro Jahr je 54 Realschulen und Gymnasien auf den Ganztagsbetrieb umgestellt. Dafür spendiert das Land eineinhalb zusätzliche Lehrstellen sowie einen Zuschuss zu den Investitionskosten für die Mensen. Die FDP will mit ihrem Vorschlag dagegen flexibler auf die Nachfrage vor Ort eingehen, so Papke.

Die FDP setzt sich auch in einem anderen Punkt von der CDU ab. Die Bildungsexpertin der Fraktion, Ingrid Pieper-von Heiden, schlug eine Hausaufgabenbetreuung an den Gymnasien vor. Ab der Klasse 5 bis zur Klasse 9 soll je eine Stunde zusätzlich zum üblichen Unterricht angeboten werden, so die FDP-Frau. Damit könnten Belastungen durch das Abitur nach zwölf Schuljahren aufgefangen werden.