Meinung Taser-Einsatz - Auf die Experten hören
Den Einsatz eines Tasers in Düsseldorf live mitzuerleben, war eindrucksvoll. Über Stunden konnten die Journalisten 2012 beobachten, wie sich eine Eskalation anzubahnen schien. Am Ende dieses langen Tages war die Mutter unverletzt, ihr Kind in Sicherheit.
Nun ist ein erfolgreicher Einzelfall kein Beleg für die generelle Nützlichkeit des Tasers. Erfahrungen anderer europäischer Länder allerdings schon. Und die zeigen, dass oft schon die Androhung des Elektroschocks reicht, um einen Angreifer zur Aufgabe zu bewegen. Und selbst, wenn er denn angewendet wird, hat er meist mildere Folgen als Pfefferspray oder Einsatzmehrzweckstock. Beides kann der Polizist zudem nur aus nächster Nähe einsetzen — das ist immer ein Risiko für ihn selbst. Für die Distanz bleibt ihm bislang nur ein Mittel der Wahl: die Schusswaffe. Mit schweren Folgen für alle Beteiligten.
NRW muss nicht bei jedem Trendthema der Sicherheit vorneweggehen. Sich aber zu sperren, wenn andere Staaten und Bundesländer längst erkannt haben, dass der Taser einen ernsthaften Test wert ist, wäre ebenso unnötig. Die Fachleute dürften heute einhellig darlegen, warum sie den Probelauf wollen. Hoffentlich werden sie gehört.