Vergleichstest: Hauptschüler werden in NRW klar abgehängt
Im Fach Mathematik können die allermeisten dem Unterrichtsstoff kaum folgen.
<strong>Düsseldorf. Die zentralen Vergleichsarbeiten in den dritten und achten Klassen an nordrhein-westfälischen Schulen offenbaren zum Teil erschreckende Ergebnisse. Vor allem in den achten Klassen sind bis zu 30 Prozent des Jahrgangs nicht in der Lage, die Standards zu erreichen. Das geht aus der Studie hervor, die Landesschulministerin Barbara Sommer (CDU) am Dienstag veröffentliche.
Der Befund ist klar: An Gymnasien sind die Leistungen der Achtklässler deutlich besser als der Schnitt, die Sorgenkinder sind Hauptschüler. Getestet wurde in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Nur ein Prozent aller Hauptschüler erreichte hier die höchste Leistungsstufe, aber etwa im Fach Mathematik verharren rund 71 Prozent auf dem niedrigsten Niveau.
Auf einem nahezu gleichen Stand sind hingegen Real- und Gesamtschüler. Quer über die Fächer sind bis zu zehn Prozent der Achtklässler Leistungsträger, ein breites Leistungs-Mittelfeld folgt, zwischen zehn und 20 Prozent der Jungen und Mädchen hinken hinterher.
Auffällig: In der Grundschule gibt es noch nicht so ein großes Gefälle. Dort sind laut Test rund ein Drittel aller Schüler in den Fächern Deutsch und Englisch auf dem höchsten Stand. Die Studie belegt zudem, dass Mädchen besser lesen, die Jungen hingegen ihre Stärken im Rechnen haben.
Getestet wurde im Mai. In den achten Klassen nahmen 190 000 Jugendliche in 2100 Schulen teil, in den dritten Klassen waren es 180 000 Kinder. Sommer kündigte an, die leistungsschwachen Schüler besonders zu fördern.
Peter Silbernagel, Chef des Philologen-Verbands NRW, wertete die Ergebnisse als Bestätigung für die Qualität der Gymnasien. SPD-Landeschefin Hannelore Kraft bekräftigte unterdessen ihre Forderung, das gegliederte Schulsystem abzulösen.