Vorzeigekommune: Schelte für den Parteifreund
Langenfelds CDU-Bürgermeister kritisiert Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.
Langenfeld. Magnus Staehler (49) ist so etwas wie ein Star unter den Bürgermeistern in Nordrhein-Westfalen. Während in mehr als 100 Kommunen des Landes die Kämmerer keinen Cent mehr ausgeben dürfen, ohne die Bezirksregierung oder den Landrat zu fragen, baden Staehler und Langenfeld gleichsam im Geld.
In der 50 000-Einwohner-Gemeinde läuft die Schuldenuhr rückwärts und soll am 3. Oktober des Jahres 2008 auf null stehen. Mit dieser Nachricht hat Bürgermeister Staehler es in die Gazetten landauf, landab gebracht. Und wann immer eine Vorzeigekommune gesucht wird, ist die Stadt des CDU-Mannes eine heiße Kandidatin.
Für den Langenfelder, der im Alter von 38 Jahren Bürgermeister wurde und die Stadt seither regiert, ist einiges faul in der politischen Landschaft Deutschlands. Und er leistet es sich, bei seiner Kritik Ross und Reiter zu nennen.
"Das Leben findet immer noch in den Städten statt. Sie machen ein Land lebendig. Keine Regierung schafft Arbeitsplätze, das machen immer nur die Unternehmen vor Ort", sagt Staehler. Er fordert die Landespolitik auf, endlich auf die Kommunen zu schauen und deren Sachverstand zu nutzen. Das Kommunale und nichts anderes sei der Kern aller Politik.