Flüchtlingskrise Waffen an der Grenze: AfD-Vize stützt Pretzell - Polizisten entsetzt

Berlin/Düsseldorf (dpa). Der nordrhein-westfälische AfD-Landeschef Marcus Pretzell erhält aus der Bundesspitze seiner Partei Unterstützung für die Forderung, die deutsche Grenze notfalls mit Waffengewalt vor Flüchtlingen zu schützen.

Der nordrhein-westfälische AfD-Landeschef Marcus Pretzell sorgt mit seiner Forderung zum Grenzschutz für Wirbel.

Foto: Ingo Wagner

„Ich sehe das ganz genauso. Unsere Grenzen müssen effizient gesichert werden“, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Alexander Gauland der „Rheinischen Post“. „Alles andere macht keinen Sinn.“

Entsetzt reagierten hingegen die Polizeigewerkschaften. „Dieses rechtspopulistische Menschenbild der AfD lässt einen erschaudern und sollte jedem klardenkenden Menschen eine Warnung sein: Wer AfD-Wähler oder Sympathisant ist, macht sich zum Steigbügelhalter der Nazis“, sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, dem Handelsblatt (Online). Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, erklärte: „Diese Gewaltfantasien gehören in die extremistische Mottenkiste und da sollten sie auch bleiben.“

Pretzell hatte gesagt: „Die Verteidigung der deutschen Grenze mit Waffengewalt als Ultima Ratio ist eine Selbstverständlichkeit.“ Er glaube aber nicht, dass der Waffeneinsatz notwendig wäre, da es eine „ganze Reihe von anderen Möglichkeiten“ gäbe wie Polizeipräsenz, Wasserwerfer oder Tränengas.