Wo wir per Video überwacht werden
Düsseldorf ist der Vorreiter bei der Kontrolle mit Kameras. Viele Verkehrsbetriebe haben inzwischen aufgerüstet.
Düsseldorf. Auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden, dürfte bei vielen Menschen ein unbehagliches Gefühl erzeugen. Umso skeptischer werden einige den Vorstoß von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) betrachten, der eine Ausweitung der Videoüberwachung im öffentlichen Raum fordert. Dabei wird dieses Mittel schon an vielen Orten eingesetzt.
Kassenräume von Banken sowie die Zugänge von Spielcasinos und Spielhallen werden generell überwacht, weil es dafür eine gesetzliche Vorschrift gibt. Viele Kameras befinden sich in Kaufhäusern, Supermärkten, Tankstellen, Parkhäusern, Schwimmbädern, Museen und auf den Geländen privater Firmen.
Eine polizeiliche Videoüberwachung im öffentlichen Raum bildet jedoch nach wie vor die Ausnahme. So gibt es zum Beispiel in Wuppertal und Krefeld keine derartigen Kontrollen. In Mönchengladbach beaufsichtigt die Polizei den gesamten Bereich „Alter Markt“ nachts mit sieben Kameras.
Die Kollegen in Düsseldorf sehen sich als Vorreiter mit ihrer Videoüberwachung am Bolker Stern. Mit vier Kameras wird dieser gefilmt, die Ausweitung auf eine fünfte Kamera an der Bolker Straße ist geplant. In beiden Fällen sitzen vor den Monitoren Beamte, die das Geschehen beobachten und im Notfall sofort ihre Kollegen vor Ort verständigen können. Zusätzlich werden die Bilder aufgezeichnet.
Anders sieht das an den Bahnhöfen der Deutschen Bahn aus: Dort gibt es nur Live-Bilder, Aufnahmen werden in der Regel nicht angefertigt — es sei denn, die Bundespolizei nutzt das System.
Außerdem sind die Bahnhöfe sehr unterschiedlich mit Kameras bestückt. Während in Düsseldorf neben dem Hauptbahnhof auch die S-Bahn-Haltestellen beobachtet werden, gilt das in Wuppertal ausschließlich für den Hauptbahnhof. In Krefeld-Oppum wird zudem ein Bahnhofstunnel mit Videokameras kontrolliert.
Bei den Nahverkehrsbetrieben gibt es ebenfalls große Unterschiede. Die Stadtwerke in Krefeld verfügen nur in 19 neuen Straßenbahnen über Videokameras, während in Wuppertal fast die gesamte Bus-Flotte damit ausgestattet hat. Bei der Schwebebahn werden nur die Bahnhöfe überwacht, die Züge nicht.
Die Rheinbahn in Düsseldorf verfügt über das größte Videoüberwachungsnetz. Die Bahnsteige werden mit 350 Kameras beobachtet — hinzu kommen 215 neuere Busse und Bahnen. Alle neuen und umgebauten Haltestellen werden ebenfalls mit Kameras ausgestattet.