Zahl der Salafisten in NRW auf 1800 gestiegen

Die radikalsten Anhänger des Islam, die Salafisten, haben in Nordrhein-Westfalen weiterhin starken Zulauf. Jeder Zehnte von ihnen gilt als gewaltbereit.

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Düsseldorf (dpa). Die Zahl der sogenannten Salafisten ist in Nordrhein-Westfalen nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes auf 1800 gestiegen. Jeder zehnte Anhänger der radikalen islamistischen Strömung wird als gewaltbereit eingestuft. Das sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Montag in Düsseldorf bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2013.

Der Salafismus sei auch bundesweit die „am schnellsten wachsende extremistische Bestrebung“. Ende 2013 waren in NRW noch 1500 Salafisten gezählt worden. Etwa 20 der 850 Moscheegemeinden im Land seien als salafistisch einzustufen. Viele islamische Gemeinden seien inzwischen aber sensibler geworden und ließen salafistische Prediger nicht mehr zu. Zudem existierten etwa 40 salafistische Netzwerke in NRW. Als Hochburgen gelten Aachen, Bonn, Düsseldorf, Wuppertal und das Ruhrgebiet.

Mehr als 120 Islamisten seien von NRW nach Syrien gezogen, sieben kamen bereits im dortigen Bürgerkrieg um. Die Befürchtung, dass von den Rückkehrern eine akute Terrorgefahr ausgeht, habe sich aber bislang nicht bestätigt. Die knapp 20 Rückkehrer seien eher traumatisiert und desillusioniert. „Die Hardliner sind aber auch noch in Syrien“, sagte NRW-Verfassungsschutz-Chef Burkhard Freier.

Elf gescheiterte Terroranschläge und ein vollendeter Anschlag in Deutschland gehen nach Angaben des Verfassungsschutzes auf das Konto gewaltbereiter Salafisten.