Legionellen: Wassertests werden Pflicht

Vom 1. November an müssen Eigentümer von Mehrfamilienhäusern Leitungen untersuchen lassen.

Düsseldorf. Durch die neue Trinkwasserverordnung kommen ab nächsten Dienstag auf viele Bürger womöglich zusätzliche Kosten zu. In Mehrfamilienhäusern, in denen die Warmwasserversorgung aus einer Großanlage erfolgt, muss Trinkwasser dann einmal pro Jahr auf Legionellen untersucht werden. Die Kosten trägt zunächst der Eigentümer des Hauses.

Legionellen können beim Duschen eingeatmet werden und Krankheiten verursachen. Im Jahr infizieren sich 32 000 Deutsche mit diesen Bakterien. Mehr als jede 20. Infektion verläuft tödlich.

Nach Schätzungen des Eigentümerverbands Haus und Grund sind rund zwei Millionen Gebäude und damit ungefähr zwölf Millionen Wohnungen von der Testpflicht betroffen. Für die Untersuchungen sollen in einem Acht-Parteien-Haus im Schnitt 200 Euro anfallen. Ob diese Kosten auf die Mieter umgelegt werden dürfen, ist umstritten. Haus und Grund sagt Ja, der Mieterbund Nein.

Gerold Happ von Haus und Grund betont, dass neben städtischen auch private Vermieter von Mehrfamilienhäusern, in denen eine zentrale Warmwasseranlage ab 400 Liter die Versorgung gewährleistet, reagieren müssen. Noch im November müssen sie dem Gesundheitsamt schriftlich mitteilen, dass sie unter die Kontrollpflicht fallen. Dann haben sie ein Jahr Zeit, die Kontrollen vornehmen zu lassen. Die Ergebnisse werden vom Gesundheitsamt überprüft.

Die Kommunen sehen das mit Unbehagen, viele wissen nicht, wie ihre Gesundheitsämter die Mehrbelastung schultern sollen. „Demgegenüber sehen wir keinen großen Gewinn für die Trinkwassersicherheit“, sagt Jörg Frese vom Landkreistag.