Ole von Beust: Der Nächste geht von Bord

Hamburg: Der Regierungschef gibt sein Amt ab. Er ist innerhalb weniger Monate der sechste CDU-Ministerpräsident, der geht.

Hamburg. Hamburgs Regierungschef Ole von Beust (CDU) tritt zurück. Nach fast neun Jahren im Amt kündigte er gestern an, seinen Posten zum 25. August aufzugeben. Es sei der "vernünftige Zeitpunkt", unabhängig vom Ausgang des Volksentscheides über die Schulreform, sagte Beust (siehe Kasten).

Nachfolger soll Innensenator Christoph Ahlhaus (40, CDU) werden. Er leitet sein Ressort seit zwei Jahren und steht dem einflussreichen Kreisverband Nord in Hamburg vor. Die SPD forderte Neuwahlen. Neben Beust gibt auch die parteilose Kultursenatorin Karin von Welck ihr Amt auf. Beust gilt als Architekt von Deutschlands erster schwarz-grüner Koalition auf Landesebene.

"Die biblische Erkenntnis, alles hat seine Zeit, gilt auch für Politiker. Selbstverständlich gilt sie auch für mich", sagte Beust. Deshalb habe er sich nach mehr als 32 Jahren in der Politik entschieden, bei der Bürgerschaftswahl 2012 nicht mehr als Bürgermeisterkandidat anzutreten.

Mit von Beust (55) verliert die CDU den sechsten Landesregierungschef innerhalb weniger Monate. Beust regiert das Land seit Oktober 2001 - zunächst in einer Koalition mit der FDP und der rechten Schill-Partei. Zwischen 2004 und 2008 hatte die CDU die absolute Mehrheit. Seit gut zwei Jahren steht Beust an der Spitze der schwarz-grünen Koalition.